THE FUNDRAISING INSTITUTE
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Bildungsfundraising USA

Das Bildungswesen war Anfang der 90er Jahre mit 10% der zweitgrößte Spenden-Empfänger nach den religiösen Einrichtungen in den USA. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren gewachsen: von 1991,  12 Mia. USD, 10% auf 2001, 32 Mia. USD, 15%. Davon wiederum kommt der Großteil der postsekundären Ausbildung zugute: 1991, 10,2 Mia. USD, 85% | 2001, 24,2 Mia. USD, 75%.

2006 stiegen die universitären Spenden-Einnahmen um 9,4% auf 28 Mia. USD. 50,4% kamen von Privatpersonen, 25,4% von Stiftungen und 16,4% von Unternehmen.

Der Anteil der Alumni-Spenden stieg von 27,7% im Jahr 2005 auf 30%. Die Steigerung der absoluten Spendensumme um 18% auf 8,4 Mia. USD ist auf das Wachsen der durchschnittlichen Spendenhöhe zurückzuführen. Der Aktivierungsgrad der Absolvent/innen sank auf 11,8%. Das kann ebenso gut an der Herangehensweise der Hochschulen liegen wie an den Präferenzen der Absolvent/innen selbst. Sie sind nach wie vor die mit Abstand wichtigste Zielgruppe.

Das universitäre Fundraising zeichnet sich durch die bedeutende Anzahl hauptberuflich Beschäftigter (etwa 10.000 Personen ) und den hohen Anteil an Großspenden aus.

Seine Geschichte der letzten 350 Jahre ist durch folgende Trends gekennzeichnet:

  • Abkehr von kirchennaher, individueller und persönlicher zugunsten von organisierter, professioneller Aktivität.
  • Zunehmende Betonung
    der Spende als sinnvolle Investition,
    der Wirkung unabhängiger Ausbildungsinstitutionen auf die Gesellschaft,
    von Gegenleistung,
    Austausch und
    Steuervorteilen im Gegensatz zu rein karitativen Aspekten.
  • Wachsende Durchdringung der täglichen Abläufe durch Fundraising, das anfänglich nur zur Lösung von Krisensituationen herangezogen wurde. Es dient jetzt der Stärkung gesunder Institutionen und ist Bestandteil jeder Expansionsstrategie.
    Heute gilt: Die erfolgreiche Universität wird noch erfolgreicher werden.
  • Weitverbreitete Akzeptanz bei staatlichen oder halbstaatlichen Ausbildungsinstitutionen:
    Anfänglich beschränkte sich Fundraising im wesentlichen auf Organisationen im kirchlich-karitativen Bereich. Staatliche Organisationen wurden nicht als förderungsbedürftig empfunden und bemühten sich auch selbst nicht um private Unterstützung.
    Erst seit etwa fünfzig Jahre setzen sie unter dem Druck zunehmender Budgeknappheit Fundraising-Techniken ein -- und haben mittlerweile Spitzenplätze auf der Einnahmenliste errungen.

Die moderne Fundraising-Operation US-amerikanischer Hochschulen wird durch Spezialisten getragen, welche jahrelang erprobte und weiterentwickelte Instrumente einsetzen und dabei auf umfassende, detaillierte Datenbestände und minutiös aufgezeichnete Erfahrungen zurückgreifen.

Die im Gegensatz zu Europa hochentwickelten Fundraising-Instrumente werden in Zukunft weiter verfeinert, technisiert und systematisiert werden. Ihre Anwendung wird sich zunehmend an wissenschaftlichen Erkenntnissen - z.B. der Demographie - orientieren.

Der typische Spender ist weiß, männlich, verheiratet, gut ausgebildet, protestantisch, 50 bis 64 Jahre alt und Mitglied eines höheren Berufsstandes. Er gehört somit einem an Bedeutung verlierenden Bevölkerungssegment an. Fundraising-Aktivitäten werden sich stärker an die wachsenden Bevölkerungsgruppen wenden müssen.

Außerdem gilt es, Trends, etwa das Reifen der Babyboom-Generation, das Altern der Gesamtbevölkerung oder die Erhöhung des Frauenanteils unter den Beschäftigten zu berücksichtigen: Die Mitglieder der Babyboom-Gereration heben sich durch geringere Markentreue - auch ihrer Alma Mater gegenüber - ab. Sie erwarten genauen Aufschluss über die Verwendung ihrer Spenden. Sie sind an Kreditkarten und schnelle Befriedigung ihrer Wünsche gewöhnt.