THE FUNDRAISING INSTITUTE
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Gütesiegel

"Wofür wird meine Spende verwendet?"

fragen sich Spenderinnen und Spender. Diese Frage steht im Zentrum ihrer Motivation zu geben.

Zeitungsberichte über Spenden-Betrug oder Ineffizienz schüren Zweifel und senken die Spendenbereitschaft. Sie bleiben wesentlich leichter in Erinnerung als gute Nachrichten. Interessant, dass der Nonprofit-Sektor in Umfragen über die Vertrauenswürdigkeit einzelner Gesellschaftsbereiche nach wie vor gut abschneidet.

In Österreich werben rund 2000 Organisationen um Spenden, in Deutschland etwa 20.000. Spendengütesiegel bestätigen die Vertrauenswürdigkeit und heben jene, die sie führen, aus der Masse.

Das 1893 gegründete Deutsche Institut für Soziale Fragen schreibt über das von ihm verliehene Siegel:

Das DZI Spenden-Siegel dient als Orientierungs- und Entscheidungshilfe, erhöht die Vergleichbarkeit der Organisationen, macht den Spendenmarkt übersichtlicher und sorgt für eine wirkungsvollere Hilfeleistung. Ziel [...] ist es, Bewusstsein zu schaffen, Vertrauen zu fördern und die Hilfsbereitschaft der Menschen zu erhalten.

Die Vergabe-Kriterien sind in den “Leitlinien zur Selbstverpflichtung überregional spendensammelnder Organisationen” festgehalten. Zusammengefasst:

  • wahre, eindeutige und sachliche Werbung in Wort und Bild,
  • nachprüfbare, sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Mittel unter Beachtung der einschlägigen steuerrechtlichen Vorschriften,
  • eindeutige und nachvollziehbare Rechnungslegung,
  • Prüfung der Jahresrechnung und entsprechende Vorlage beim DZI,
  • interne Überwachung des Leitungsgremiums durch ein unabhängiges Aufsichtsorgan,
  • grundsätzlich keine Prämien, Provisionen oder Erfolgsbeteiligungen für die Vermittlung von Spenden.

Das Österreichische Spendengütesiegel wird durch die Kammer der Wirtschaftstreuhänder seit Mai 2001 verliehen. Derzeit tragen es 171 Organisationen.

Geprüft wird die Einhaltung der Standards bezüglich:

  • Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung;
  • Internes Kontrollsystem, auch die Trennung von Geschäftsführer-Aufgaben und Kontrollaufgaben;
  • Satzungsgemäße und widmungsgemäße, d.h. den Werbemaßnahmen entsprechende Verwendung der Spenden;
  • Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit beim Aktionszweck im Spendenbereich;
  • Finanzpolitik der Organisation bei Verwendung von Spenden;
  • Personalwesen der Organisation;
  • Lauterkeit der Werbung und Regelung der Verantwortlichkeit dafür; d.h. Grundsätze für die Übernahme der Verantwortlichkeit für korrektes und ethisches Spendenwerben.

Im Beurteilungsblatt sind die Kriterien weiter detailliert.