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Maimonides acht Grade der Wohltätigkeit

Maimonides: Mishnah Torah*, Hilchot Matanot Ani’im

1) Wir sind dazu aufgerufen, mehr auf das Gebot der Wohltätigkeit (tzedaka) zu achten als auf jedes andere. Denn das Gebot der Wohltätigkeit ist das Zeichen der rechtmäßigen Nachkommen unseres Vaters Abraham, nachdem "Gott ihm mitgeteilt hat, er solle seinen Söhnen gebieten, wohltätig zu sein" (Genesis XVIII:19). Der Thron Israels besteht nicht, noch besteht wahrer Glaube außer durch Wohltätigkeit, denn "durch Wohltätigkeit werde ich errichtet werden" (Isaiah LIV:14). Und Israel will nur durch Wohltätigkeit entschädigt werden, denn "Zion wird durch Urteil geplündert und durch Wohltätigkeit entschädigt werden". (Isaiah I:27)

[...]

7) Es gibt acht Grade der Wohltätigkeit, jeder höher als der nächste.

Der höchste Grad, über dem es keinen anderen gibt, ist, den Namen eines anderen Juden zu stärken, indem man ihm etwas schenkt oder leiht, mit ihm eine Partnerschaft eingeht oder ihm Arbeit beschafft, um ihm zu helfen, bis er keine Hilfe mehr braucht. Denn es wurde gesagt "Du sollst den Fremden stärken und den, der bei Dir wohnt und mit ihm leben," (Leviticus XXV:35) d. h. ihn stärken, bis er keinen Mangel mehr leidet.

8) Darunter ist der, der den Armen gibt ohne zu wissen wem und ohne, dass der Beschenkte seinen Gönner kennt. Denn dies ist um des Himmels Willen wohltätig sein. Das ist wie der geheime Dienst im Tempel. Dort gaben die Gerechten heimlich und die guten Armen erhielten heimlich. Das ist wie durch die Wohltätigkeits-Büchse geben. Man sollte nur geben, wenn man weiß, dass der für die Büchse Zuständige verlässlich und weise und ein guter Führer wie Rabbi Hananya ben Teradyon ist.

9) Darunter ist jener, der weiß, wem er gibt, während dieser nicht weiß, wer sein Gönner ist. Die größten Weisen gingen umher und legten Münzen in die Türen der Armen. Es ist ehrenwert und wirklich gut, dies zu tun, wenn die für die Büchsen-Sammlung Zuständigen nicht vertrauenswürdig sind.

10) Darunter ist der, der nicht weiß wem er gibt, doch der Arme kennt seinen Wohltäter. Die größten Weisen füllten ihren Schal mit Münzen und hingen ihn über die Schulter, sodass die Armen kommen und nehmen konnten, ohne sich schämen zu müssen.

11) Darunter ist der dem Armen gibt, bevor dieser bittet.

12) Darunter ist der dem Armen gibt, nachdem dieser ihn gebeten hat.

13) Darunter ist der dem Armen gerne und lächelnd gibt.

14) Darunter ist der dem Armen widerwillig gibt.


*) Maimonides Kommentar zur Torah, behandelt die ganze Breite.